Als erstes möchte ich noch einen Nachtrag zum gestrigen Abend machen. Ich trat ins Restaurant ein, in welchem ich mein Nachtessen einnehmen wollte. Auf Empfehlung meines Host’s Louise war das eine Micro-Brasserie, also eine Mini-Brauerei, welche auch noch ein Restaurant führt. Meist sind diese Restaurants ziemlich gut, das war auch hier in Matane der Fall (ich war übrigens heute wieder dort essen). Das Restaurant war ziemlich voll und so setzte ich mich an die Bar. Ich wurde dann von einer Servierfrau angesprochen und ich antwortete ihr auf Englisch, dass ich essen möchte. In gebrochenem Deutsch fragte sie mich dann, woher ich komme. Ich fragte zurück, wieso sie gemerkt hätte, dass ich normalerweise Deutsch spreche. Ihre Antwort war, dass ihr Grossvater Deutscher sei und mit einem ähnlichen Akzent spreche. Für mich als Langzeitreisender ein schönes Erlebnis, wieder einmal die eigene Sprache zu hören.
Mein Haus, in welchem ich hier in Matane wohne, ist über 100 Jahre alt. Entsprechend ist vieles ziemlich schief und der Boden knarrt bei jedem Schritt. Aber es ist sauber und das ist für mich das Wichtigste. Auch das Haus von Morgen wird ein solch altes Haus sein. Ich wurde von den Besitzern schon vorgewarnt, dass der Boden knarre und bei starkem Wind auch sonst noch so einiges knarren und ächzen werde. Aber das ist noch Zukunftsmusik!
Nach dem Morgenessen lief in Richtung Leuchtturm. Ich wusste nur ungefähr wo er stehen sollte, aber Leuchttürme sind ja in der Regel nicht zu übersehen. So war es denn auch. Im angebauten Haus konnte man sich für eine kostenlose Führung anmelden und zehn Minuten später wurden wir von einem jungen Burschen in Empfang genommen. Dieser Bursche verdient sich mit dieser Arbeit in den Sommerferien sein Taschengeld. So war er nachher dankbar für das Trinkgeld. Insgesamt waren wir fünf Personen an dieser Führung. Die beiden Ehepaare stammten aus Ontario. Sie sind mit dem Camper unterwegs. Wir plauderten dann ziemlich lange, das war cool! Einer dieser Herren (es waren Brüder) bewunderte das Schweizer Ausbildungssystem und darum durfte ich ihm meinen Ausbildungs-Werdegang erzählen. Er selbst war Schweisser und natürlich konnte er sich auch etwas darunter vorstellen, was es heisst, Seilbahnen zu bauen.




Auf dem Rückweg lief ich an einer Bäckerei vorbei, welche mir gestern schon aufgefallen war. Da der Zeitpunkt gerade richtig war für eine Pause, steuerte ich den Eingang an und erfreute mich an einem Zitronentarte. Einmal mehr war dieses Gebäck ein Gedicht. Wenn ich wieder zu Hause bin, muss ich das unbedingt einmal selber backen!

Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im nahegelegenen Park. Dort hat es unter anderem eine Fischtreppe, welche die wandernden Lachse überwinden müssen. Diese Fischtreppe führt durch ein Haus durch und hier werden die Lachse auch gezählt. Es gibt hier Tage, an welchen diese Tiere zu Hunderten dieses Hindernis überwinden. Heute waren es nur ein paar wenige und darum sah ich leider keine. So sass ich dann im Park, genoss das Nichtstun oder las ein wenig. Obwohl das Wetter heute ziemlich sonnig war, trug ich lange Hosen und hatte stets meine Jacke an, denn der Wind war ziemlich frisch.


Auf meinen Wegen heute habe ich noch einige Dinge angetroffen, welche ich nicht direkt einreihen, aber euch einfach zeigen möchte.




