Im Gegensatz zu dem, was ich vom Wetter in der Schweiz lese, ist hier das Wetter in Kenora top. So wurde ich heute Morgen von einem fast stahlblauen Himmel begrüsst. So liess es sich natürlich sehr einfach aufstehen. Trotzdem wurde es neun Uhr, bis ich das Zimmer für meinen Zmorge-Kaffee verliess.


Etwa eine Stunde später war ich dann wieder zurück, packte meinen Rucksack und lief zum Ausgangspunkt des Tunnel Island Trail. Der Weg dorthin ist alleine schon ca. 3.6km lang. Der Trail selber ist dann relativ einfach. Es ging immer ein wenig rauf und runter (total 170 Höhenmeter) und über Stock und Stein. Ein wenig pflotschig war er ebenfalls, weil es gestern ja geregnet hatte. Die Wege sind meist sehr schmal. Begegnet bin ich auf der Strecke höchstens einer Hand voll Personen bzw. einiges weniger wie Tieren. Solange man dem Ufer entlang laufen kann, ist dieser Trail toll. Mitten im Wald stellt er nichts besonderes dar. Trotzdem ist er empfehlenswert wegen den Tierbegegnungen, welche man hier fast sicher hat.


Ich lief die Strecke im Uhrzeigersinn ab. Knapp 2km nach dem Start befand sich zu meiner Linken das Wasserkraftwerk. Ich lief dann noch etwa 150m weiter und sah dann, dass es eine kleine Lücke gab zwischen Weg und Ufer. Dort war auch ein grosser Stein. Diesen Stein betrat ich und in diesem Augenblick sah ich einen grossen Vogel auf der gegenüberliegenden Uferseite auf einen Baum fliegen. Ich wusste sofort, um welches Tier es sich handelte: Weisskopf-Seeadler! Im Gegensatz zu gestern war die Luftdistanz zu den Vögeln nur etwa halb so gross, betrug aber immer noch ca. 160m und damit immer noch zu viel für meine einfache Kamera. Aber ich nähere mich an, den nächsten sehe ich dann ganz aus der Nähe…..
Majestätisch sassen die zwei Raubvögel auf einem Ast nebeneinander. Es war toll, diese zwei Tieren zu betrachten.

Nach einiger Zeit lief ich dann weiter und bemerkte links von mir auf dem Wasser eine Bewegung. Ein Pelikan entfernte sich langsam vom Ufer. Ebenfalls ein wunderschönes Tier. Den Höcker auf dem Schnabel haben diese Tiere übrigens nur während der Brutzeit.

Nach etwa der Hälfte des Weges, ich war mitten im Wald, raschelte es neben mir. Unsicher äugte mich ein Reh an. Wirklich Angst hatte es nicht und sprang auch nicht davon, als ich meine Kamera zückte.

Auf dem Heimweg kaufte ich mir an einer Tankstelle noch ein Glace. Diese sind hier etwa gleich teuer wie in der Schweiz und damit für einen Kanadier ziemlich teuer. Das Normal-Benzin kostet hier übrigens etwa $ 1.30 (umgerechnet ca. Fr. 1.–). Die Kanadier jammern, wie hoch der Benzinpreis doch sei. Als ich meinem Host erzählte, wie viel wir bezahlen würden, war sie sprachlos.
Wanderstrecke: 7.6km (Tunnel Island Trail)