13. Mai 2019 – Taber-Bow Island

Heute stand ich um etwa 8 Uhr auf. Ich schlief gut, in einem Bett ist es halt immer noch schöner wie auf einer Luftmatratze. Danach begab ich mich zum im Preis inbegriffenen Frühstück, wo ich von Hotelmanager persönlich bedient wurde.

Gegen halb zehn Uhr machte ich mich auf den Weg. Ich merkte heute sofort, dass heute buchstäblich ein anderer Wind wehte, nämlich von vorne und dies teilweise heftig. Mein Kopf war also wieder gefordert! Ab etwa Kilometer 40 begann dann eine gut 10km lange Baustelle. Hier wurde der Asphalt abgefräst nur um später einen neuen Belag einzubauen. Das Problem für bestand darin, dass der abgefräste Belag sehr rau und unruhig zu fahren war. Wo immer es ging, wich ich auf die andere Strassenseite bzw. dessen Pannenstreifen aus und machte Linksverkehr. Auch hier war wieder mein Kopf gefordert!

Irgendwo in der Pampa
Solche Siloanlagen sieht man zu Dutzenden
Aufgefräste Strassen. Richtig hässlich zum Velo fahren
Zum Glück muss ich nicht diesen kilometerlangen Zaun unterhalten

Um ca. 13 Uhr traf ich an meinem Ziel ein. Der Zeltplatz war gut ausgeschildert und trotzdem fuhr ich zuerst daran vorbei (in Sachen suchen/finden bin ich nicht so der Held, Daniela kann ein Lied davon singen….). Weil der Himmel ziemlich dunkel war dachte ich, dass es jetzt dann bald zu regnen beginnt. So suchte und fand ich einen schönen Unterschlupf gleich neben dem Campingplatz. Hier ass ich einen Apfel und überlegte schon, hier mein Nachtlager aufzuschlagen.

Irgendwas fehlt hier doch!
Meine professionell ausgerüstete Werkstatt

Während ich so nachdachte, betrachtete ich mein Fahrrad und bekam einen riesigen Schreck! Da war doch tatsächlich am Hinterrad eine Speiche gebrochen. Was ich seit Jahren nicht mehr hatte war Tatsache. Allerdings war der Unterschied, dass ich beim letzten Speichenbruch mein Fahrrad in die Werkstatt brachte. So konnte ich aber definitiv nicht mehr weiterfahren. Wann dieser Bruch geschah kann ich nicht beurteilen. Ich war aber insofern auf einen solchen Fall vorbereitet, als dass ich für die beiden Räder je drei Speichen als Ersatz mitnahm. Was ich auch feststellen konnte war, dass ich keine Acht im Rad hatte. Also hiess es Hinterrad ausbauen und Pneu, Schlauch und Bremsscheibe entfernen. Das einzige Werkzeug was ich nicht dabei habe ist natürlich ein spezieller Schlüssel um die Kettenräder zu demontieren und natürlich war die gebrochene Speiche auf der gegenüberliegenden Seite der Kettenräder. Um so eine Arbeit sauber durchzuführen, müsste man also die Kettenräder demontieren. Das konnte ich aber definitiv nicht. Scheibenkleister, was mache ich jetzt? Ich konnte dann mit würgen die defekte Speiche demontieren und mit gleichem würgen die neue montieren und anziehen. Leider musste ich die Speiche für die Montage leicht krümmen. Mir war schon klar, dass eine Speiche dies nicht gerne hat, aber es blieb mir nichts anderes übrig. Ich bete zum Fahrradgott (wenn es denn sowas gibt), dass meine Arbeit von Dauer ist.

Nach dieser etwa 1.5 Stunden dauernden Prozedur hatte ich keine Lust mehr hier zu bleiben. Zudem wurde es inzwischen sonnig. Jetzt fand ich auch den Eingang des Campingplatzes. Dieser ist unbemannt. Als Camper mit Zelt muss man einfach beim Eingang 15 kanadische Dollar in einem dort liegenden Couvert hinterlegen und die Sache ist gegessen.

Velo repariert und Zelt aufgestellt

Nach dem Aufstellen des Zeltes lief ich mit meiner ganzen IT-Ausrüstung ins Dorf und ging in ein Subway in der Hoffnung auf Internet und damit die Möglichkeit, meinen Tagesbericht zu schreiben. Internet gab es dort, auch eine Steckdose (ich musste zwar ein paar Tische verrücken). Leider konnte ich mich aber nur mit meinem Handy mit dem Internet verbinden, mein Notebook wollte nicht! Darum kommt auch dieser Bericht mit einem Tag Verspätung. Dies wird übrigens in Zukunft des Öfteren der Fall sein, denn bald geht es wirklich in die Pampa.

Wieder zurück wurde ich von meinem Campingplatz-Nachbarn Pat auf einen Kaffee eingeladen. Pat lebt diesen ganzen Sommer in seinem Wohnwagen (riesig gross), weil er diesen Sommer in der Nähe mehrere Baustellen hat, welche er zu betreuen hat. Pat arbeitet als Consultant in Sachen Abfallmanagement. So plauderten wir fast eine Stunde. Er erklärte mir unter anderem auch, wofür die vielen Silos auf der Strecke gut sind. Diese Region ist eine der Kornkammern von Kanada. Nebst Korn werden aber z.B. auch Samen, Zuckerrüben oder grüner Pfefferminz hier angebaut und entsprechend in den Silos gelagert. Zum Schluss schenkte er mir noch zwei Energieriegel und wünschte mir eine gute Reise. Das sind dann genau solche Dinge, welche einen nach einem nicht so tollen Tag wieder aufstellen. Danke Pat! Kurz vor Sonnenuntergang (siehe erstes Bild) machte ich noch ein paar Fotos und verkroch mich dann ins Zelt, um diesen Bericht vorzuschreiben.

Noch eine Randbemerkung: Mein in Sachen WordPress (auch in anderen Sachen….) sehr bewanderter Bruder Dominik hat mir noch beigebracht, was ich einzustellen habe, damit die Bilder auch grösser betrachtet werden können. Wenn du also Lust hast, klicke einfach auf ein Bild, es wird dann automatisch vergrössert. Links und rechts auf dem Foto hat es Pfeile. So kannst du dich einfach durchklicken! Danke Dominik!

 

Tagesstrecke
[km]
Tageshöhe
[m]
min. Temp.
[°C]
Zeit unterwegs
[h]
58.4373133:49:01
Gesamtstrecke
[km]
Gesamthöhe
[m]
max. Temp.
[°C]
ø-Geschw. in Bewegung
[km/h]
932.0760842216.6

 

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