Nach einer sehr ruhigen Nacht erwachte ich erstmals um 5 Uhr in der Früh. Das war mir aber definitiv zu früh und so drehte ich mich nochmals um und schlief wieder ein. Ich habe übrigens in all meinen Zeltnächten nie gefroren, ich bin also tiptop ausgerüstet. Gegen 8 Uhr erwachte ich und hörte Regentropfen auf das Zeltdach klatschen, wenn auch nur vereinzelte. Das war aber für mich Grund genug, sofort aufzustehen und alle meine Siebensachen in den nahe gelegenen Unterstand zu bringen. Innerhalb von wenigen Minuten waren die Gegenstände um Unterstand sowie das Zelt abgebrochen. Als alter Pfadfinder aus Einsiedeln weiss ich nämlich, dass man ein Zelt nicht nass verstauen sollte. Hier im Unterstand konnte ich dann in aller Ruhe mein Gepäck ordentlich einpacken. Nach einem kleinen Frühstück fuhr ich dann los, ohne Regenkleider. Allerdings fuhr ich nur etwa 1.5km in den nächsten Schnellimbiss, denn ich musste noch einen Kaffee und ein Brötchen haben.



Der Weg führte auch heute zu etwa 50% über den Highway. Danach wurde daraus einfach eine Hauptstrasse. In Sachen Wind war es heute viel angenehmer wie gestern. Ich hatte zwar keinen Rückenwind, dafür eher Seitenwind, wenn auch nur leicht. Von der Landschaft gibt es heute nichts anderes zu berichten wie gestern. Weite, unendliche Weite und dazwischen einmal ein Haus, ein paar Silos oder Eisenbahnschienen.


Ich traf dann schon um 13 Uhr in Medicine Hat ein. Dies ist die fünftgrösste Stadt im Bundesland Alberta. Sie weisst gemäss Wikipedia eine Einwohnerzahl von gegen 65’000 Personen auf. In der Nähe von Medicine Hat gibt es grosse Erdgasvorkommen. Deshalb ist diese Stadt auch unter dem Namen „Gas City“ bekannt.
Weil ich noch zu früh war um das Zimmer zu übernehmen (dies war erst ab 15 Uhr möglich), deponierte ich all mein Gepäck samt Anhänger vor dem Haus und fuhr mit dem Velo in Richtung Downtown, so war es auf jeden Fall angeschrieben am Strassenrand. So richtig beeindruckt hat mich die Stadt auf den ersten Blick nicht. Wie vielen Dörfern und Städten fehlt mir einfach der Charme wie ich ihn z.B. von meiner Heimatstadt Rapperswil kenne.
Pünktlich um 15 Uhr war ich wieder zurück und versuchte, mit dem bekommenen Code das elektronische Schloss zu öffnen. Leider funktionierte dieser Code nicht. So blieb mir nichts anderes übrig, als der Vermieterin Sherry anzurufen. Ich telefoniere ja auch in der Schweiz in deutscher Sprache nicht sehr gerne und jetzt auf englisch! Es ging dann aber ganz gut und kurz nach dem Telefonat war ich im Haus drin.

Im Haus traf ich dann auf Steve. Er ist der Sohn von Sherry und arbeitet im gerade neben dem Haus gelegenen Spital im Housekeeping (Hausreinigung). Daneben macht er die Schule als Krankenpfleger. Er ist jetzt im dritten von vier Jahren. Nach der Ausbildung will er wieder nach Kamloops zurück, Dort wohnte er schon vor seiner Scheidung. Steve ist 43 Jahre alt und ein lustiger Mitmensch! Er besitzt seit vier Jahren einen Hund und ist inzwischen der Meinung, dass mit einem Hund einfacher zu leben ist wie mit einer Frau. Darüber möchte ich mich jetzt nicht äussern, aber einen Hund möchte ich definitiv nicht…. ;)!
Ins Restaurant mochte ich heute nicht gehen. So lief ich in das gerade um das Eck gelegene Einkaufcenter und kaufte mir ein paar Tortellini sowie frisches Gemüse und Früchte ein. Da ich im Haus die Küche benützen darf, passte das doch wunderbar!

Ich habe übrigens im oberen Stock ein Zimmerchen mit einem Balkon. Er ist jetzt zum Arbeitszimmer mit integriertem Wäschetrockner umfunktioniert worden.

Tagesstrecke [km] | Tageshöhe [m] | min. Temp. [°C] | Zeit unterwegs [h] |
66.30 | 233 | 10 | 4:38:13 |
Gesamtstrecke [km] | Gesamthöhe [m] | max. Temp. [°C] | ø-Geschw. in Bewegung [km/h] |
998.37 | 6317 | 26 | 17.90 |