Und täglich grüsst das Murmeltier! Kennst du diesen Film, in welchem sich ein Tag X-mal wiederholt? Ganz so ist es bei mir schon nicht, aber mindestens die Begrüssung der Sonne am Morgen geht in diese Richtung, was mich aber absolut glücklich macht.
Wieder hatte ich eine sehr gute Nacht in diesem Massenlager. Ich möchte dazu noch etwas sagen. Bei der Auswahl des Airbnb ist man auf die Fotos sowie den Beschrieb angewiesen. Dies geschieht durch den Anbieter und natürlich versucht jeder, sich im besten Licht darzustellen. So ist dann unter Umständen ein Zimmer plötzlich viel kleiner wie es auf dem Bild ausschaut. Dazu gibt es aber auch noch die Beurteilungen der Gäste.
In Carleton-sur-Mer wusste ich natürlich, dass ich in einem Massenlager übernachten würde. Was ich aber nicht wusste war, dass dieses Massenlager über ein Garagentor erreichbar ist und dass sich die Kajütenbetten (jedes Bett mit breiter Matratze war für sich abgetrennt wie eine Box) gleich dahinter in der sehr grossen Garage befinden. Als ich ankam sah ich nur das offene Tor und dahinter die Betten und dachte shit, auf was habe ich mich da eingelassen. Da aber das Wetter gut war während meines Aufenthaltes, stellte dieses Garagentor die ideale Lösung dar, denn so konnte ich mich mit meinem Stuhl in den Eingang im Schatten aufhalten und trotzdem die Aussicht geniessen.
Umgekehrt ist es jetzt in Dégelis. Hier wollte ich eigentlich gar nicht hin, weil ich ja in die südliche Richtung fahren möchte und nicht in die nördliche. Wie ich aber vor einiger Zeit geschrieben hatte, wurde mir vom Anbieter eine Unterkunft gestrichen und so fand ich dann eben nur hier noch eine Unterkunft. Dieses Zimmer ist zwar sauber, aber sehr, sehr einfach. Als Deckenbeleuchtung gibt es zum Beispiel nur eine nackte Glühbirne, was natürlich im Beschrieb bzw. den Bildern nicht zu sehen ist. So etwas macht dann das Ambiente nicht wirklich besser. Aber für zwei Nächte geht das.

Gegen halb elf Uhr und nach einem feinen Kaffee mit Croissant’s fuhr ich aus dem Dorf in Richtung Westen. Entlang dem immer schmaler werdenden Meeresarm zeigte sich die Landschaft so, wie ich sie schon seit Tagen kenne. Wasser, Sonne, Strand und Felsen, welche ins Wasser ragen, sind aber aus meiner Sicht eine fast unschlagbare Kombination. Bei einem Halt kurz nach Saint-Omer sah ich dann auch erstmals den Blue Heron (Kanadareiher). Leider ein wenig weit weg, aber gut zu identifizieren und das Foto ist auch halbwegs gelungen.


Danach fuhr ich weiter bis Campbellton. Dieser Ort ist über eine Stahlbaubrücke erreichbar. Damit ich sie besser fotografieren konnte, drehte ich hier eine kleine Ehrenrunde. Wenn du die Karte vergrösserst, sieht du dies. Mit der Überquerung dieser Brücke war ich auch erstmals im Bundesstaat New Brunswick. Dieser Staat ist mindestens im nördlichen Teil bilingual (Französisch und Englisch). Im Süden wird dann normalerweise Englisch gesprochen.


Meine Vorbereitungen für eine neue Strecke laufen bei mir meist über Google Maps. Hier habe ich dann auch gesehen, dass sich westlich von Campbellton im Fluss drin ganz viele Inseln oder Sandbänke befinden. Das versprach mir optisch etwas und ich wurde dann auch nicht enttäuscht. Leider war der Fluss meist mit Privathäusern abgeschirmt, aber an einem Ort fand ich eine kleine Lücke.


Die Fahrt quer durch New Brunswick bis zur Grenze zu den USA erfolgte dann auch einer sehr wenig befahrenen Strasse, meist durch endlose Wälder. Ab Streckenmitte sah ich dann statt den endlosen Wäldern oft endlose Felder.



Mit der Richtungsänderung nach Nord-Westen wechselte ich auch auf die Autobahn und verliess dann kurz vor meinem Ziel wieder den Bundesstaat New Brunswick. Ich befinde mich jetzt wieder in Québec. Mit dem verlassen dieses Airbnb’s am Samstag, werde ich aber den Bundesstaat Québec definitiv hinter mir lassen.
Dégelis mit seinen etwa 3’000 Einwohnern muss man definitiv nicht gesehen haben. Aber nun bin ich hier und mache das Beste daraus!
Autostrecke: 305km