Heute stand ich ziemlich genau um acht Uhr auf. Die Nacht war gut, obwohl ich definitiv schon auf bequemeren Matratzen geschlafen hatte. Als ich in den Gemeinschaftsraum kam, war der Kaffee schon bereit. Mir wurde dann gezeigt, wie man aus einer Fertigmischung Pancakes macht. Das musste ich dann natürlich versuchen. Herausgekommen ist etwas Ähnliches wie eine Omelette, nur ohne Eier. Geschmeckt hatte sie so lalala. Will heissen, dass ich mindestens aus dieser Mischung keinen Pancake mehr machen werde.


Nach einer Plauderei mit Ellen, sie war nur eine Nacht im Hause, lief ich am späteren Vormittag in Richtung Hafen. Ein Hafen ist für mich immer der erste Anlaufpunkt an einem Ort, vorausgesetzt, dass es natürlich einen hat. Was ich vor allem sah, war der Yachthafen. Die wirklich grossen Schiffe liegen entweder weit draussen im See oder neben der Stadt.
Einfach kurz zur Erinnerung: Ich bin nicht am Meer, sondern am Grössten der grossen Seen, also am Lake Superior. Auf der Karte sieht dieser See schon riesig aus und aus der Luft ebenfalls. Wenn man aber am Ufer steht und dahinter den Horizont nicht mehr erkennen kann, kommt man sich richtig winzig vor.


Dann ging meine Sightseeing-Tour weiter, zu Fuss. Thunder Bay ist eine Stadt mit ca. 110’000 Einwohnern und damit nicht gerade klein. Ich bewegte mich darum nur in der näheren Umgebung. Auch diese Stadt hat keinen eigentlichen Stadtkern. Wenn man aber so etwas wie ein Zentrum finden kann, dann ist in der Gegend wo ich wohne. Hier stehen auch vier Kirchen innerhalb von etwa 200m. Natürlich waren alle geschlossen!


In der Nähe fand, wie schon damals in Winnipeg, eine Pride-Veranstaltung statt. Natürlich in viel kleinerem Rahmen wie in der Hauptstadt Manitoba’s. Es gab einige Glacé-Stände, eine Bühne mit sehr lauter Livemusik, Schminkstände für Kinder, und und und. Den Umzug hatte ich verpasst. Nach diesem kleinen Abstecher lief ich nach Hause. Dort holte ich mir meinen E-Book-Reader und mein Rätselheft und beschäftigte mich damit. Mitte Nachmittag durfte ich noch länger mit Daniela plaudern – wunderschön!
Wie gestern abgemacht, organisierte Brad ein Barbecue. Jeder durfte das mitbringen, was er hatte und wir teilten dann einfach. Schlussendlich waren wir aber nur zu Dritt. Das tat aber der guten Stimmung keinen Abbruch. Kam hinzu, dass uns die Sonne im Garten wunderbar wärmte.


Vielleicht noch eine Bemerkung zum Wetter: Unisono haben mir alle Kanadier, mit welchen ich über das Wetter gesprochen habe, gesagt, dass sie erstens einen extrem späten Frühling gehabt hätten und dass die Temperaturen auch jetzt noch eher kühl seien. Andererseits darf ich aus meiner Sicht feststellen, dass ich seit etwa drei Wochen keinen ganzen Regentag mehr gehabt habe, was natürlich für mich als Reisenden sehr angenehm ist und war. Auch die nächsten Tage sehen diesbezüglich gut aus.
Noch eine weitere Randbemerkung: Das Haus mit der grünen Treppe auf dem Beitragsbild ist mein zu Hause für die nächsten paar Tage. Davor steht mein rotes Feuerwehrauto.