So, jetzt hat es doch noch geklappt mit der Veröffentlichung meines Tagesberichtes. Ich hatte schon einmal das selbe Problem auf meiner Reise. Der Grund ist bei meinem veralteten Notebook zu suchen. Ich weiss jetzt aber, wie ich unter solchen Umständen doch noch ins Internet komme. Ich sitze jetzt nämlich gemütlich im Tim Hortons, habe mein Notebook mitgenommen und schlürfe meinen Kaffee. So wie es aussieht, ist hier das Wifi anders konfiguriert wie in meinem Airbnb. Der Bericht von heute Samstag wird aus dem gleichen Grund morgen ebenfalls verspätet erscheinen. Viel Spass beim Lesen!
Das Beitragsbild zeigt mir an, dass der Herbst langsam, aber sicher kommt. Es heisst Abschied nehmen vom Sommer und den Herbst begrüssen. Damit stellt dieses Bild in etwa das dar, wie es mir heute erging. Ich musste Abschied nehmen von diesem wunderbaren Airbnb in Digby, welches alle bisherigen Unterkünfte in den Schatten gestellt hat. Gleichzeitig brach ich aber auf zu meiner nächsten Station in Mavillette.


Da das Airbnb in Mavillette nur eine Autostunde von Digby entfernt ist, fuhr ich nicht direkt dorthin. Von Digby aus ragt eine schmale Landzunge parallel zur Küste in südwestlicher Richtung ins Meer hinaus. Diese nennt sich Digby Neck (Hals). Ich schlug diese Richtung ein und traf nach etwa einer halben Stunde in Sandy Cove ein. Warum diese Bucht so heisst, ist nach dem Betrachten der nachfolgenden Bilder klar.


Danach fuhr ich weiter bis nach Tiverton. Damit man auf die nächste Landzunge gelangt, muss man hier die Fähre nehmen. Gemäss Fahrplan fährt sie alle Stunden. Da aber ziemlich viele Autos warteten, fuhr sie im Dauerbetrieb. Die Überfahrt dauert jeweils nur etwa fünf Minuten. Die Fährfahrt kostet $7. Ich ging davon aus, dass dies pro Fahrt sei. Dem ist aber nicht so! Man muss nur in die Richtung vom Festland weg bezahlen, retour nicht mehr, denn es gibt keinen anderen Weg.

Etwa 4km nach der Fähre sah ich dann den Parkplatz für mein erstes Ziel, den Balancing Rock. Vom Parkplatz aus führte der Weg gut 1.7km über Kieswege, Holzstege und am Schluss Treppen zu diesem sehr speziellen Felsen. Man geht davon aus, dass dieser etwa 6m hohe Stein 200 Million Jahre alt und zu dem Zeitpunkt entstand, als sich die Kontinente gebildet hatten. Dieser Basaltstein steht übrigens nur auf einer Breite von etwa 1.2m.







Bevor ich auf dem Rückweg mit der Fähre übersetzte, besuchte ich noch den Leuchtturm bei Tiverton. Dieser ist extrem schön gelegen. Aber seht doch selbst.



Nach dieser Besichtigung fuhr ich zurück und machte nach der Fähre einen kleinen Abstecher zur Whale Cove. Diese Bucht befindet sich auf der Nordseite des Digby Neck. Viel sah ich dort nicht und obwohl auf dem mir zur Verfügung stehenden Plan zum Beispiel ein Restaurant eingetragen war, sah ich nur ein paar heruntergekommene Häuser und Boote. Bevor jetzt jemand meint, ich sei im falschen Ort gewesen: Dem war nicht so!



So fuhr ich dann weiter bzw. zurück nach Digby und trank dort einen Kaffee. Umweg war das keiner, denn der Weg führte sowieso durch dieses Dorf. Kurz nach Digby traf ich dann in Gilbert’s Cove auf diesen schönen Leuchtturm, welcher immer noch in Betrieb ist.



Von hier aus fuhr ich dann immer an der Küste entlang, meinem Ziel bei Mavillette entgegen. Meine Unterkunft für zwei Nächte liegt etwa 7km südlich von Meteghan, dem nächsten Dorf. Mavillette selbst ist, so wie ich das einschätze, nur eine Ansammlung von ein paar Häusern und einer Kirche. Ob man dies schon Dorf nennen kann? Wie auch immer, etwa 500m vor dem Ziel sah ich dieses verlassene Haus und sonst noch ein paar verlassene Dinge.



Im Airbnb wurde ich dann herzlich von Sharon und ihrer anwesenden Tochter Danielle empfangen. Ihr Haus steht wirklich in der Pampa, anders kann man dies nicht sagen. Es ist nur über eine Schotterpiste erreichbar und etwa 2km vom nächsten Haus entfernt. Hier wurde ich zum Nachtessen eingeladen. Sharon servierte ein typisches Gericht, sie nannte es Seafood Chowder (oder so ähnlich). In einer suppenähnlichen weissen Flüssigkeit waren sehr viele Kartoffeln und eben Meeresfrüchte aus der Gegend (Schellfisch, Jakobsmuscheln, Venusmuscheln) zu finden. Ich hatte wirklich Respekt vor dieser Mahlzeit, weil ich es nicht mag, wenn etwa zu sehr nach Fisch schmeckt. Davon war aber nichts zu riechen, im Gegenteil, es schmeckte sehr gut.
Hier in der Gegend (auch in vielen Teilen von New Brunswick) leben sogenannte Acadie (an anderen Orten werden sie auch First Nation genannt). Frankreich hatte hier in Nordamerika vor einigen hundert Jahren eine (oder mehrere) Kolonie und die Arkadier (en français acadie) sind die Nachkommen der damaligen Kolonialbewohner. Sie sprechen offiziell Französisch, allerdings in einem Dialekt, welches man definitiv nicht versteht mit Schulfranzösisch-Kenntnissen (das sagen sie auch selbst)! Entsprechend sind auf alle Strassen-Schilder hier zweisprachig angeschrieben. Sharon und ihre Familie gehören auch zu diesen Acadie.
Gemäss Sharon lebt hier übrigens ein Braunbären! Sie hat ein Tier vor ein paar Tagen nur wenige hundert Meter vom Haus entfernt gesehen. Vielleicht habe ich ja doch noch Glück…..!
Autostrecke: 193km