Ich schlief wunderbar in meinem Bett in Trois-Rivières! Das Haus liegt sehr ruhig und so erwachte richtig ausgeschlafen. Ich stand dann etwas nach neun Uhr auf und wartete gespannt auf das Frühstück, denn so wurde im Airbnb mit angeboten. Es entpuppte sich dann als Kaffee, ich konnte noch wählen, ob mit oder ohne Milch. Ich werde mit Sarah, meinem Host, dann noch darüber sprechen.
So machte ich mich nach dem Frühstück auf zum Frühstück. Die Distanzen sind hier in Trois-Rivières nicht so gross und so konnte ich gut laufen. Aber das machte ich ja bis jetzt eigentlich immer so. Das Wetter war sehr warm heute Samstag, das Thermometer kletterte sicher auf 32°C. So war für mich klar, dass dieser Tag ohne viel Bewegung über die Bühne gehen würde.

Gleich neben dem Ort wo ich mein Frühstück einnahm, steht die Kirche „Notre Dame des sept-allegresses“. Ich musste zuerst online übersetzen lassen, was dieser Name überhaupt bedeutet: „Liebe Frau der sieben Freuden“. Ich habe keine Vorstellung, was damit gemeint ist! Das für mich Spezielle in dieser Kirche ist, dass sich die Orgelpfeifen im Chorraum befinden und nicht wie sonst üblich im Heck der Kirche.


Ich lief dann weiter zum Amphitheater. Dieser Neubau aus dem Jahre 2016 ist gewaltig. Leider konnte ich nicht ins Amphitheater hinein, da dieses Wochenende der Cirque du Soleil hier in der Stadt ist. Es sollen in diesem Theater bis zu 10’000 Personen Platz haben. Das Dach erinnert mich an das KKL in Luzern. Wie es der Name schon sagt, es ist ein Amphitheater und damit auf drei Seiten offen. Als Kompromiss wurde der grösste Teil überdacht.


Nach diesem Besuch lief ich wieder nach Hause, nur um mich mit Buch und Rätsel auszurüsten und in den Hafen zu bewegen. Dort hat es hübsche Bänke und Bäume und eine ganze Menge Menschen. Ich kam dann gar nicht gross dazu zu lesen, denn heute war dort Action in Form einer Demonstration mit Polizeieinsatz angesagt. Diese Demonstration dauerte in diesem Bereich sicher zwei Stunden und lief trotz grossem Polizeiaufgebot relativ friedlich ab. Der Grund für diese Demonstration war die Akzeptanz oder Nicht-Akzeptanz von Flüchtlingen. Dort wo ich mich befand demonstrierten die Linken, etwa 500m davon entfernt die Rechten. Die Polizisten in Vollmontur und teilweise sogar Schutzmaske (wegen Tränengas) waren bei dieser Hitze definitiv nicht zu beneiden.


Nach einem sehr feinen thailändischen Eintopf als Abendessen setzte ich mich nochmals in den Hafen und versuchte, den Menschen hier bei ihren Gesprächen genauer hinzuhören. Ich muss mich ja schliesslich für die kommenden Wochen an die französische Sprache gewöhnen. Ich musste dabei leider feststellen, dass ich zwar einzelne Wörter verstand, aber keine Chance hatte, den Inhalt der Gespräche zu verstehen. Kommt dazu, dass hier ein sehr spezieller Dialekt gesprochen wird. Allerdings gab es auch kleine Erfolgserlebnisse: Ich sprach das eine oder andere Mal mit Menschen, welche auf der gleichen Bank sassen wie ich. Sobald mein Gegenüber dann gemerkt hatte, dass ich Ausländer bin, gaben sie sich Mühe, sprachen langsamer und deutlicher (und vermutlich auch einfacher). So verstand ich sie meist und konnte sogar in einfachen Sätzen antworten. Ich war richtig stolz auf mich!
Während des Schreibens dieses Beitrags erhielt ich von zwei anderen Gästen hier im Haus noch Ideen für Tätigkeiten in Québec. Cool! Ich werde berichten, was ich alles realisieren werde.