Der heutige Tag war vom Wetter her gesehen wie etwa der im Beitragsbild abgebildete Baum: Am liebsten wäre man flach liegen geblieben! Im Unterschied zum abgebildeten Baum jedoch im gemütlichen Bett statt im Dauerregen draussen. Mehr dazu später!
Zuerst möchte ich dir jedoch die Geschichte zum nachfolgenden Bild erzählen. Hast du eine Vorstellung, wohin die abgebildete Türe führt? Ich auch nicht, also lass dich überraschen!

Wir kamen gestern in unserem Hotel in Rocky Harbour an und checkten ein. Wir bekamen ein Zimmer im ersten Stock. Die nette Dame zeigte uns dann, wo die Treppe sei, wies uns aber darauf hin, dass wir auch den Lift nehmen könnten. Es war ja klar, dass wir dies mit unserem Gepäck gerne wollten! In diesem Falle müsse sie uns aber zeigen, wie dieser Lift funktioniere. Mit diesem Hinweis führte sie uns eben zu dieser Türe. Wir waren jetzt wirklich gespannt, was das für eine Anlage war, den Lift fahren ist ja in der Regel nicht so kompliziert. Um den Lift zu holen, muss man auf den schwarzen Knopf drücken, dauerhaft! Der Lift bewegt sich nur solange man drauf drückt. Genau gleich funktioniert es im Lift drin. Mit dem oberen Knopf fährt der Lift hinauf, mit dem anderen hinunter. Der rote Knopf ist ein Notstopp und mit dem blauen kann man das Licht anzünden. Der Lift hat innwendig keine Türe, man sieht also die vorbeifahrende Wand. Sehr speziell sind die zulässigen Lasten: 2 Personen oder 454kg. Und noch für die Techniker unter den Lesern: Es ist ein Hydrauliklift.

Ich fragte dann die nette Dame, wie alt dieser Lift bzw. dieses Haus sei. Leider konnte sie mir dazu keine klare Antwort geben. Dieses Haus stehe aber solange sie sich erinnern könne. Die Dame ist etwa im gleichen Alter wie ich…..
Nach einem sehr guten Morgenessen (auch die Abendessen hier waren sehr gut) machten wir uns mit Regenkleidern ausgerüstet auf in den Gros Morne Nationalpark. Nach etwa 20 Minuten Autofahrt erreichten wir den Parkplatz. Von hier aus liefen wir etwa 3km nach Osten und erreichten dort die Boots-Anlegestelle. Hier kauften wir unser Ticket für unsere zweistündige Bootstour auf dem Western Brook Pond. Kurz darauf ging es los. Das Boot fasste knapp 40 Personen und war voll, trotz teilweise starkem Regen. Mindestens Daniela und ich wissen: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! Bis zu allen Fahrgästen ist diese Erkenntnis noch nicht durchgedrungen (oder es war ihnen egal). Wir zwei standen auf jeden Fall während der ganzen Hinfahrt in den fjordähnlichen Einschnitt auf dem Vorderdeck des Schiffes und bestaunten die Gegend. Die Felsen fallen oft fast vertikal ab. Sie sind teilweise über 600m hoch und wirklich imposant. Es gibt hier mehrere Wasserfälle, wobei derjenige ganz am Ende des 15km langen (Luftlinie) und bis 170m tiefen Sees der imposanteste ist. Fische gibt es in diesem See übrigens praktisch keine, einfach darum, weil das Wasser so sauber ist, dass sie keine Nahrung fänden.









Trotz Regenwetter lohnte sich diese Fahrt! Die Landschaft hier ist wirklich sehr eindrücklich. Beim Rückweg, etwa 20 Minuten vor Ankunft an der Bootsanlegestelle, liess der Tourguide einheimische Musik erklingen (ab CD). Dazu schlug er im Takt mit Metall-Löffeln den Rhythmus dazu. Wer Lust hatte durfte ebenfalls mitmachen, denn er hatte genügend Instrumente dabei. Das war cool.
Beim Abendessen dann ein Lichtblick am westlichen Horizont. Morgen soll das Wetter freundlicher sein.

Autostrecke: 57km