Der heutige Tag stand ganz unter dem Zeichen des Cabottrails. Einen grossen Teil davon sind wir zwar gestern schon abgefahren, aber heute herrschte grundsätzlich anderes Wetter, denn meist schien die Sonne. Entsprechend erhofften wir uns auch andere Eindrücke. Und wir sollten nicht enttäuscht werden!
Nach einem guten Frühstück wollten wir als erstes den Skyline-Trail ablaufen. Dieser Trail ist einer der bekanntesten hier an dieser Strasse. Er befindet sich an der Westküste ungefähr dort, wo auf der Karte unten die Strasse im Nationalpark vom Meeresufer weg ins Landesinnere führt. Es gibt bei diesem Trail verschiedene Längen, wobei die längste Variante mit 8.2km wählten. Anfangs war die Temperatur so weit unten, dass es etwa 3 Minuten schneite. Danach aber kam von oben nichts mehr runter und wenn doch, waren es Sonnenstrahlen. Der Weg führte ziemlich flach durch offenes Land, aber auch durch dichteren Wald.


Nach etwa 6km kam uns ein junges Paar entgegen, grüsste uns und bemerkte, dass wir vorsichtig sein sollten, denn in etwa 300m hätte es drei Elche am Wegrand. Ich nahm darum sofort meine Kamera aus meiner Tasche und zog die Handschuhe aus, denn meine kalten Finger spürte ich ab sofort nicht mehr. Vorsichtig und mit offenen Augen liefen wir weiter. Da wir uns jetzt ziemlich langsam bewegten, hatten auch andere Menschen zu uns aufgeschlossen. Ich war sehr dankbar, dass wir vorgewarnt wurden, denn der Elch war durch seine Farben (helle Beine und dunkler Oberkörper) sehr gut im Birkenwald getarnt. Ich weiss nicht, ob ich ihn so früh gesehen hätte! Wir standen sicher eine Viertelstunde einfach nur da (in einer Entfernung von etwa 30m) und bewunderten das schöne männliche Tier. Ob die Bewunderung auf Gegenseitigkeit beruhte, weiss ich nicht. Sicher aber war, dass es uns im Auge hatte. Wir sahen vorerst nur diesen einen Elch und der stand direkt am Wegrand. Vorbeilaufen war definitiv nicht ratsam, denn mit einem Gewicht von bis zu ca. 700kg ist ein Elch definitiv mächtiger wie ein Mensch. Das Tier kehrte dann um und verschwand im Wald. Warum es verschwand, war dann rasch klar, denn von der anderen Seite näherte sich ein zweiter männlicher Elch! Dieser war dann definitiv älter und noch grösser. Seine Schulterhöhe schätzte ich auf etwa 2m. Ebenso war sein Geweih riesig. Dieses Tier zog sich dann nach kurzer Zeit ins Gebüsch zurück und beschäftigte sich mit der Nahrungsaufnahme. Das dritte Tier sahen wir nicht, aber diese zwei zu sehen, war ein riesiges Erlebnis. Riesig im wahrsten Sinne des Wortes!



Nach diesem wunderschönen Erlebnis fuhren dann bis ans Ende der unten aufgezeigten heutigen Route. Hier genehmigten wir uns einen Kaffee und besuchten nachher einen Ort an der Ostküste, an welchem wir gestern schon waren, jedoch bei Regen und Sturm. Heute war dieser Küstenabschnitt ziemlich friedlich und präsentierte sich in den schönsten Farben.


Wir fanden zudem noch ein paar farbenprächtige Laubkombinationen unterwegs und blickten auf den ebenfalls gestern fotografierten Abschnitt des Cabottrails.




Ganz zum Schluss des heutigen Ausflugs und damit kurz vor Chéticamp fuhren wir an die Küste und liefen zum Strand. Es herrschte hier eine wunderbare Stimmung. Unruhiges Meer, kombiniert mit teilweise dunklen Wolken und Sonnenstrahlen, welche immer wieder zwischen den Wolken zu sehen waren. Aber schau doch selber!



Autostrecke: 228km