Letzte Nacht schlief ich wieder einmal in einem richtig bequemen Bett! Als ich gegen halb neun Uhr aufstand, war die Zimmertür meines Gastgebers sperrangelweit offen. Das einzige was ich sah, war sein Puff, der halbe Boden war bedeckt mit irgendwelchen Kleidern. Ihn selber habe ich während meines ganzen Aufenthalts nie gesehen und nur einmal in der Nacht gehört, vermutlich als er nach Hause kam. So wie ich herausfand, führt er ein Restaurant in Rimouski und ist deshalb kaum zu Hause. Vermutlich hat er eine Putzfrau, welche ihm hinterher räumt.

Gegen halb elf war mein Auto beladen. Ich fuhr Richtung Norden, dem Strand entlang bis zu „Site historique maritime de la Pointe-au-Père“, etwa 11km von Rimouski entfernt. Hier gibt es drei Dinge, welche man anschauen kann: Ein U-Boot, einen Leuchtturm sowie ein Museum. Genau in dieser Reihenfolge „arbeitete“ ich mich durch.
Der Besuch des U-Bootes „Onondaga“ war wirklich interessant. Dieses U-Boot war von 1967-2000 im Dienst, zur Zeit des kalten Krieges. In diesem Boot arbeiteten 77 Menschen auf engstem Raum. Dieses Boot ist 90m lang und kann bis zu einer Tiefe von 210m arbeiten. Ausgerüstet ist es mit zwei Elektromotoren mit je 3000PS. Diese Motoren werden von gewaltigen Batterien gespiesen, mit welchen das Boot bis 7 Tage unter Wasser sein kann. Danach muss das Boot auftauchen und mittels Dieselmotoren die Batterien wieder laden.
Imposant bzw. bedrückend ist die Enge in diesem Schiff. Für mich als relativ grosse Person mit 187cm vermutlich erst recht. Vielleicht gab es eine maximale Grösse für die Besatzungsmitglieder, wer weiss.






Beim Einstieg ins U-Boot war der Himmel noch ziemlich bedeckt. Als ich 45 Minuten später das Boot verliess, strahlte der Himmel wieder in seiner ganzen Pracht. Einzig der Wind war doch relativ kühl. Kurze Hosen gingen gut, aber eine dünne Jacke vertrug ich definitiv. So ausgerüstet stieg ich nach kurzer Wartezeit auf den 33m hohen, nicht mehr aktiven Leuchtturm aus dem Jahre 1909. Oben hatte man eine fantastische Rundsicht.






Als letzten Punkt besuchte ich das Museum. Im Museum geht es eigentlich nur um das Schiff „Empress of Ireland“, welches 1906 gebaut wurde und Ende Mai 1914 hier vor der Küste durch einen Zusammenstoss mit einem anderen Schiff in dichtem Nebel sank und hunderte Menschen mit in die Tiefe riss. Gefunden wurde das Wrack erst 50 Jahre später. Im Museum sind gewisse Stücke davon ausgestellt.

Eigentlich hatte ich geplant, nach diesem Besuch in Richtung Landesinneres zu fahren und dort einen See zu erkunden. Das Wetter war aber inzwischen so prächtig und die Farben so gewaltig schön, dass ich diese Idee wieder verwarf. So fuhr ich sehr gemächlich auf Nebenstrassen der Küste entlang. Ich wählte einfach immer diejenige Strasse, welche am nächsten bei der Küste war. So brauchte ich dann für diese knapp 90km bis ins Ziel etwa 2.5 Stunden. Aber jede Minute konnte ich in vollen Zügen geniessen, das war wirklich grandios. Aber seht doch selbst.









Wie wird’s noch besser?
Autostrecke: 101km
Schön hast du es, Urs. Unsere sommerferien sind leider durch, am montag gehts wieder ins tschachen
Geniess deine reise noch in vollen Zügen und komm gesund zurück! Ich freue mich weiterhin auf die tollen fotos und berichte von dir. Bis bald, gruss thomas