Auch heute wurde ich wieder vom kleinen Lucien (französisch ausgesprochen, seine Mutter Tracy spricht diese Sprache perfekt) geweckt. Allerdings war die Mutter viel schneller mit dem beruhigenden Schoppen beim Kind wie gestern der Vater. Ich drehte mich aber nochmals um und schlief wieder ein. Mein Schönheitsschlaf war erst gegen halb neun Uhr beendet.
Gegen 10 Uhr verabschiedete ich mich von dieser wirklich netten Familie und fuhr ins Restaurant für das Morgenessen. Anschliessend fuhr ich auf Nebenstrassen dem Niagara River entlang in Richtung Norden nach Niagara-on-the-Lake, welches etwa 20km entfernt liegt. Das Gebiet in diesem Zipfel zur amerikanischen Grenze im Osten ist traumhaft schön. Hier wird vor allem Wein angebaut, ich habe aber zum Beispiel auch Aprikosenbäume gesehen.

Zwischen Niagara-on-the-Falls und St. Catharines traf ich auch noch auf das Haus im folgenden Bild. Das Haus wurde 1800 gebaut und ist eines der ältesten noch erhaltenen Häuser im District Niagara. Natürlich wurde es mehrmals renoviert.


Ich versuchte dann immer wieder an den Niagara River oder an den Lake Ontario zu gelangen. Das war aber genauso unmöglich, wie an vielen Orten am Zürichsee. In St. Catharines gelang es mir dann aber im dritten Anlauf. Beim genauen Betrachten der Karte sieht man meine drei Anläufe genau. In Port Dalhousie versuchte ich es dann nochmals, aber auch hier hatte ich kein Glück. Möglicherweise war ich aber auch am falschen Ort.



Aus diesem Grund beschloss ich dann, direkt mein Ziel in Toronto anzusteuern. Für diejenigen, welche Toronto nicht kennen: Das ist eine Stadt mit knapp 6.4Mio Einwohnern. Die Strasse, welche in die Stadt hinein führt ist nicht eine Landstrasse, sondern eine teilweise 4-spurige Autobahn – pro Richtung! Dank der Tatsache, dass ich sehr früh in die Stadt hineinfuhr, kam ich ohne Stau am Ziel an. Natürlich helfen die modernen GPS-Navigationsmittel in einer solchen Stadt enorm. Ich mag mich noch erinnern, als Daniela und ich vor etwa 33 Jahren auf unserer Hochzeitsreise in Los Angeles und San Francisco die Hotels suchten. Mit Hilfe der Landkarten und den ersten Streitereien in unserer damals noch jungen Ehe ist uns aber auch das gelungen. Heute muss man einen anderen Grund zum streiten suchen…..

Im Haus wurde ich auf’s Freundlichste von Levee und Jose empfangen und sogleich auf einen Kaffee eingeladen. Das Kaffeekränzli dauerte dann etwa 1.5 Stunden. Das war für mich aber völlig in Ordnung, denn es machte Spass, mit den beiden zu sprechen. Dieses Ehepaar stammt ursprünglich aus Thailand, lebt aber schon über dreissig Jahre in Toronto. Vor allem Jose schwatzt sehr gerne, aber das war lustig. Seine Frau Levee versuchte ihn immer wieder zu bremsen, so nach dem Motto „du kannst doch unsere Gäste nicht so lange in Beschlag nehmen“. Gerade solche Gespräche machen aber den Reiz beim alleine Reisen aus! Jose ist übrigens 75 Jahre alt.

Mein Airbnb liegt sehr zentral, nur etwa 15 gemütliche Gehminuten nördlich des Distillery District’s entfernt. In den historischen Gebäuden dieses District’s befanden sich im 19. Jahrhundert eine Whiskey-Brennerei. Hier gibt es eine ganze Menge Restaurants, Bars und natürlich Einkaufsläden (vor allem Mode). 44 der Gebäulichkeiten stehen unter Denkmalschutz. Der 5ha grosse Distrikt in seiner heutigen Form gibt es seit 2003. Hier spazierte ich als einer der vielen Touristen gegen Abend herum und verpflegte mich auch. Natürlich besuchte ich auch den einen oder anderen Laden. Dieser Distrikt ist eine richtige Oase innerhalb der riesigen Stadt!






Autostrecke: 162km