Mit einem leisen Trommelwirbel erwachte ich heute Morgen gegen 8 Uhr. Nein, es war nicht eine Guggenmusik bei mir im Zimmer und schlecht geträumt hatte ich auch nicht. Das war einfach der Dauerregen, welcher seit gestern Nachmittag auf das Hausdach prasselte. Weil mein Zimmer direkt im Dachgeschoss liegt, hörte ich natürlich die Regentropfen bestens.

Weil der Regen sehr ausdauernd war und ein Fussmarsch ins Café ca. 30 Minuten dauert, machte ich heute auf Kanadier und sass ins Auto. Das war bei diesem Wetter bedeutend angenehmer und vor allem trockener. Den Rest des Morgens, das heisst bis etwa 13:30 Uhr, verbrachte ich im Zimmer mit lesen, rätseln und im Internet für meine Reise recherchieren. Danach plauderte ich mit meinem Host Danielle etwa eine halbe Stunde über Gott und die Welt (wie man so schön sagt). Ganz alles verstanden habe ich nicht, aber so in etwa das Meiste, mindestens dem Sinn nach.


Wie der Wetterradar angezeigt hatte, machte sich der Regen dann Anfang Nachmittag aus dem Staub. Für mich war es also Zeit, meine Jacke anzuziehen und mich Richtung Waterfront aufzumachen. Der Himmel war immer noch dunkel als ich im Hafen ankam und ich war mir inzwischen sicher, dass es noch einmal regnen würde. Das Timing war aber perfekt! Um 15:10 Uhr durften wir das Schiff betreten. Fünf Minuten später öffnete der Himmel noch einmal für 15 Minuten alle seine Schleusen nur um sie danach für den heutigen Tag definitiv wieder zu schliessen.


Dann tuckerten wir mit der „Ms Kenora“ in langsamer Fahrt über den „Lake of the Woods“. Das war wirklich ein tolles Erlebnis. Das Zusammenspiel der verschiedenen Grüntöne der Bäume mit den verschiedenen Blautönen des Himmels und des Wassers – ich konnte mich kaum satt sehen. Wie grossartig wurde diese Welt doch erschaffen!
Wo wir übrigens durchgefahren sind, kannst du auf der Karte weiter unten sehen.






Die Höhepunkte für mich waren die Sichtung von zwei Weisskopf-Seeadlern. Den einen sah ich im Flug, den konnte ich nicht fotografieren. Den zweiten sah ich in seinem Nest. Auch hier war die Distanz sehr gross und ich musste mit meinem Fotoapparat stark zoomen. Zudem bewegte sich das Schiff. Damit wurde es relativ schwierig, dieses wunderschöne und majestätische Tier zu fotografieren. Aber ich habe es erwischt!

Schiffsstrecke: 19km